Zum einen setzen wir uns für die politische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in Europa ein. Dabei wollen wir zum eigenverantwortlichen Denken anregen, globale Zusammenhänge und ihre Einflüsse auf den Menschen verdeutlichen und Handlungsmöglichkeiten ohne Bevormundung aufzeigen.
Gleichzeitig ermöglichen wir jungen Menschen in Haiti, Honduras und Namibia einen Zugang zu Bildung und eine sichere Anlaufstelle. So stärken wir nicht nur die individuelle Lebensperspektive von Kindern, sondern stabilisieren auch langfristig die lokalen Zivilgesellschaften.
PEN PAPER PEACE wurde 2011 von Dr. Alissa Jung gegründet und ist fast komplett ehrenamtlich organisiert. Die mittlerweile rund 100 Freiwilligen im Alter von 13 bis 65 Jahren und aus aller Welt helfen dabei, unsere Mission der Bildungsgerechtigkeit zu verwirklichen. In den letzten Jahren haben wir uns vor allem auf digitale Bildungsangebote zum Globalen Lernen spezialisiert.
Auch wenn es selbstverständlich sein sollte, wollen wir an dieser Stelle noch unterstreichen, dass unser Verein offen für alle Menschen ist - bei uns mitmachen und von uns unterstützt werden alle Menschen unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Geschlechtsidentität, sexueller Orientierung oder Religion.
Schulen für Haiti
Durch Spendenakquise unterstützen wir den Aufbau und Unterhalt der Grundschulen St. Emma und St. Nicolas in einem der benachteiligsten Viertel von Port-au-Prince, Cité Soleil, und bieten Kindern, denen sonst der Zugang zu Bildung verwehrt bliebe, regelmäßigen Unterricht und eine verlässliche Anlaufstelle. Mehr als 600 Schulkinder besuchen seitdem jedes Jahr diese Schulen und lernen rechnen, lesen und schreiben. So erhalten sie die Möglichkeit einer selbstbestimmten Zukunft. In den beiden Schulen arbeiten ausschließlich Haitianer:innen, das heißt, das Projekt schafft Arbeitsplätze vor Ort und unterstützt die lokale Wirtschaft.

Globales Lernen in Deutschland und Italien
Durch die Beschäftigung mit dem Leben von Gleichaltrigen in Ländern des globalen Südens werden Kinder und Jugendliche in Deutschland und Italien eingeladen, sich neues Wissen anzueignen, unterschiedliche Perspektiven einzunehmen und eigene Privilegien zu reflektieren. Denn noch immer gestaltet sich der Schulunterricht insgesamt sehr eindimensional in Hinblick auf die geschichtlichen Ursachen von extremer Armut und Auswirkungen der Kolonialzeit auf aktuelle politische Instabilität in den ehemaligen Kolonien. Auf unserer Lernplattform stehen verschiedene digitale Lernformate Schüler:innen und Lehrkräften kostenfrei zur Verfügung. Thematisch geht es nach Haiti, Namibia und Honduras. Auch eine Toolbox für das eigene soziale Engagement steht online.
Ausbildung in Honduras
In Honduras unterstützen wir mittlerweile zwei Projekte, die sich dem Erwerb von Bildung und beruflichen Qualifikationen widmen: Die Kindertagesstätte „Pasos Pequeñitos“ (Spanisch für „Kleine Schritte“) und die berufsvorbereitenden „Talleres“ (Spanisch für Werkstätten). Bei unserem ersten Besuch in Honduras 2017 lernten wir beide Projekte kennen.
Pasos Pequeñitos gibt jungen alleinstehenden Müttern in der honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa die Möglichkeit, ihre Ausbildung oder ihr Studium zu beenden, während ihre Kinder in einer liebevollen Umgebung von honduranischen Fachkräften betreut werden. So können wir auf gleich zwei Ebenen zu wirkungsvoller Arbeit beitragen.
Das Berufsvorbereitungsprojekt “Talleres” ermöglicht benachteiligten Jugendlichen, in einem 3-jährigen Programm unter der Anleitung von honduranischen Fachkräften praktische Erfahrungen in verschiedenen Handwerken zu sammeln. Das Programm endet mit einer landesweit anerkannten Prüfung. Diese ist eine wichtige Voraussetzung für die Weiterqualifikation zur ausgebildeten Fachkraft.
Grundschule Baumgartsbrunn Namibia
Seit November 2020 unterstützen wir die Grundschule “Baumgartsbrunn” in Namibia finanziell. Die 200 Schüler:innen kommen hauptsächlich von verstreut gelegenen Farmen sowie aus inoffiziellen Siedlungen der Hauptstadt Windhoek. Die Schule an sich ist staatlich geführt, doch über den Unterricht hinausgehende Dinge wie das Internat, die Instandhaltung der zugehörigen Unterkünfte oder die Mahlzeiten werden nicht vom Staat finanziert. Daher ist die Schule immer wieder von der Schließung bedroht. Um den Kindern weiterhin einen Schulbesuch zu ermöglichen, kooperiert PEN PAPER PEACE mit der Grundschule Baumgartsbrunn.
Unser Lösungsansatz: BILDUNG SCHAFFT FRIEDEN
Die Barrieren im Bereich Bildung stellen sich in unseren vier Projektländern unterschiedlich dar: Während vielen Kindern in Haiti oftmals selbst Grundbildung durch gravierende Armut und fehlende Infrastruktur verwehrt bleibt, stehen alleinerziehende junge Mütter in Honduras oft vor dem Problem der Kinderbetreuung und müssen daher ihre Ausbildung abbrechen. In den allermeisten europäischen Ländern wiederum ist das universelle Recht auf Bildung durchgesetzt, trotzdem gibt es auch hier starken Verbesserungsbedarf, u. a. bei der Vermittlung globaler Zusammenhänge oder der Möglichkeit, aus dem theoretisch erworbenen Wissen Perspektiven für eigenes aktives Handeln im Sinne starker, solidarischer Gesellschaften weltweit zu entwickeln.
Ganz im Sinne der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen setzen wir mit unseren Bildungsprojekten an den landesspezifischen Barrieren an, um stabile Zivilgesellschaften aufzubauen und jungen Menschen die Möglichkeit geben, zu selbstständigen und verantwortungsbewussten Persönlichkeiten heranzuwachsen, die global füreinander einstehen. Unsere Projekte lassen sich daher einer der vier Ebenen zuordnen, die als Zwischenschritte hin zu einer friedlichen Welt fungieren.




