Toolbox Wettbewerb


Unser erster  Toolbox Wettbewerb ist nun beendet!. Die Projekte wurden konzipiert und eingereicht, die Jury hat sich entschieden. Drei kreative und sehr unterschiedliche Projekte sind auf den Siegerplätzen.


Bevor die Siegerprojekte vorgestellt werden, möchte sich Pen Paper Peace und vor allem das Future Lab, bei allen Teilnehmenden bedanken. Ein besonders großer Dank geht vor allem an die drei Gruppen, die für die Projektkonzeption und die Methodentrainings ausgewählt wurden und dadurch jetzt schon alle Sieger:innen sind.

Es war uns ein großes Vergnügen und eine Ehre euch, bei der Entwicklung und Umsetzung der Projekte zu begleiten. Wir hoffen, dass ihr eure Arbeit fortsetzen werdet und freuen uns auf weiterführende Projekte und Kooperationen. 


Die folgenden Texte wurden von den Teilnehmenden verfasst und gestaltet. 

1. Platz: Blankets for Bicycles


Dumela - Welcome - Guten Tag


Das Madikwe Rural Development Program (MRPD) ist eine Non-Profit Organisation und befindet sich in der Northwest Province in Südafrika. MRPD hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen in der Madikwe-Region in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Das Hauptziel ist die Verbesserung der Lebensqualität der Menschen in dieser ärmeren und ländlichen Umgebung.

Unter anderem werden seit mehreren Jahren in der Fahrradfabrik Fahrräder der Marke Qhubeka von Arbeitern aus der Region zusammengebaut. Seit 2017 gibt es bei MRDP das Projekt „Blankets for Bicycles“. Frauen bekommen die Möglichkeit Decken zu häkeln und erhalten ein Fahrrad von Qhubeka nachdem sie drei Decken gehäkelt haben. Mithilfe des Fahrrades können sie so die weiten Strecken im Alltag in dieser ländlichen Region besser bewältigen, um zum Beispiel zur Arbeit zu kommen, einzukaufen oder zur mobilen Klinik zu fahren. Eine weitere Möglichkeit bietet der Verkauf des Fahrrades, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Qhubeka spendet die Decken. Der Wert des Fahrrades ist mit dem Zeitaufwand des Häkelns zu vergleichen.

Seit Ende April haben zwei Freiwillige, die bei MRDP einen Freiwilligendienst leisten,

angefangen auch Jugendlichen und jungen Frauen, die nicht mehr zur Schule gehen, die Möglichkeit gegeben ebenfalls Decken zu stricken und sich damit ein Fahrrad zu verdienen. Die Grundidee war die Decken mit Hilfe einer Strickbank zu stricken, da dies deutlich einfacher und schneller zu erlernen ist als zu häkeln. Die Strickbank haben die Freiwilligen selbst aus vorhandenem Holz und Nägeln gebaut. Sie hat eine Breite von 1,30m. Dadurch wird die Breite der Decke direkt vorbestimmt und muss nicht aus einzelnen Teilen zusammen genäht werden.

Mittlerweile haben drei junge Frauen mit der Strickbank angefangen zu stricken, zwei sind dann nach kurzer Zeit aufs Häkeln gewechselt. Eine weitere Strickbank wartet auf ihren Einsatz. Sie haben die Möglichkeit selbst zu entscheiden, ob sie lieber mit der Strickbank stricken oder lieber häkeln möchten. Die Drei haben das Stricken und Häkeln auf Anhieb verstanden und sind sehr schnell. Die Freiwilligen stehen in ständigem Kontakt zu den drei jungen Frauen, unterstützen, motivieren und stehen für Fragen zur Verfügung. An den Fortschritten, dem bereits Gestricktem/Gehäkeltem und aus den Gesprächen ist deutlich zu erkennen, dass es ihnen viel Freude bereitet, dass die Motivation hoch ist das Ziel zu erreichen. Sobald jeweils drei Decken fertig sind, können die jungen Frauen ihr eigenes Fahrrad mit Stolz entgegennehmen. Dies ist ein Schritt in die Unabhängigkeit und Selbstständigkeit sowie ein Ausbau des Selbstbewusstseins. Gleichzeitig bringt es Anerkennung mit sich und trägt zur Verbesserung der Lebensqualität bei.

In Zukunft ist ein Versuch angedacht, dieses Projekt ebenfalls mit jungen Männern durchzuführen. Es gibt in der Umgebung viele Jungen, die sich ein Fahrrad wünschen. Das Ziel ist es mehreren jungen Frauen und Männern in der Madikwe-Region, die Teilnahme an diesem Projekt zu ermöglichen, um die Eigenständigkeit und Unabhängigkeit zu fördern. Durch diese Tätigkeit könnte die Lebensqualität, speziell hier auf dem Land, verbessert werden.


Schaut gerne für weiterführende Informationen über das Projekt und die Non Profit Organisation gerne auf der Webseite des MRDP hier vorbei. 

2. Platz: Decolonized Community Voices (DeComVo)


Wir, die Initiative Decomvo, haben uns im Rahmen des Toolbox Wettbewerbs von Pen Paper Peace gegründet. Wir haben eine Webseite erstellt, auf der wir jungen Stimmen eine Plattform bieten möchten, sich über gesellschaftspolitischen Themen auszutauschen. Die Vielfältigkeit dieser Stimmen wollen wir fördern und allen die Möglichkeit bieten, sich weiterzubilden.

Dabei wollen wir Stimmen mit ähnlichen Zielen global vernetzen und das eurozentristische Narrativ hinterfragen. 


Wie wollen wir das erreichen?

Wir wollen mittels Sensibilisierungs- und Aufklärungsarbeit auf noch bestehende koloniale Strukturen hinweisen und  deren Problematiken aufzeigen.

Unsere Webseite dient dabei als Plattform auf der unterschiedliche Thematiken dargestellt, Lösungsansätze vorgestellt und weiterführende Quellen bereitgestellt werden. Die Gruppe möchte allen Menschen eine Stimme geben, unabhängig von ihren persönlichen Hintergründen. Hierbei sind die Erfahrungen im Schreiben nebensächlich, wichtiger ist der respektvolle debattenförderliche Umgang und der überprüfbare Inhalt. 

Das Ziel ist es, Interessierte zu vernetzen und sie zu einem Austausch anzuregen. Alle, die wollen, sollen die Chance erhalten, mehr zu den Themen Kolonialismus, Rassismus, White Saviorism und den Strukturen dahinter zu erfahren.

Unsere erste Aktion: Let’s Talk About… koloniale Strukturen in ausgestellter Kunst (Aktion Humboldt Forum) 

Die erste Aktion von uns setzte sich das Ziel, mit Interessierten und Besucher:innen des Humboldt Forums über koloniale Strukturen in ausgestellter Kunst im Allgemeinen und die Kunst im Humboldt Forum im Speziellen, ins Gespräch zu kommen. Dafür haben wir auf unserer Webseite einen Beitrag über die koloniale Kunst im Humboldt Forum verfasst, der als Einstieg für jene dient, die sich neu mit den Themen koloniale Strukturen (speziell in Berlin), sowie die Problematik dieser, vor allem in der Kunst, auseinandersetzen wollen.

Bei dieser Decolonizing Kunstaktion, haben wir uns einige Stunden, vor dem Humboldt Forum, mit Besucher:innen des Humboldt Forums, aber auch Passant:innen über kolonialen Strukturen in der Kunst unterhalten. Dafür hatten wir Flyer gedruckt, auf denen unsere Webseite, und weitere Informationen, verlinkt waren. Zusätzlich haben wir in den Abendstunden mit einem Beamer unsere Fragestellung an das Humboldt Forum projiziert. An diesem Tag haben wir sehr viele interessante und aufschlussreiche Unterhaltungen mit den Menschen führen können. Wir sind nun noch motivierter, in der Zukunft in weiteren Aktion, oder in Beiträgen auf unserer Webseite, auf koloniale Strukturen und unserer Verantwortung mit diesen Umzugehen, aufmerksam zu machen. Denn letztendlich ist die Aufarbeitung des Kolonialismus und der Umgang damit ein aktiver Prozess, in dem wir uns befinden, der begangen werden muss. Wichtig ist für uns das gemeinsame Gespräch zu suchen und das Thema und die Debatte allen näher zu bringen.

Wenn dich das Thema interessiert, du dich gerne weiterbilden möchtest oder aktiv auf die ungerechten kolonialen Strukturen aufmerksam machen möchtest, schaue gerne hier auf unsere Webseite vorbei, oder schreibe uns gerne an. Wir können immer Hilfe gebrauchen und freuen uns auf motivierte Unterstützer:innen!

3. Platz: Pfandflaschen-Sammelaktion

Unsere Schule, die Max-Weber-Schule in Freiburg, unterstützt den Verein Pen Paper Peace e.V. finanziell durch eine Pfandflaschen-Sammelaktion.



Das Ganze ist ein schön einfaches und effektives Prinzip:

Wir haben in unserer Aula zwei gelbe Säcke aufgestellt mit einer Pinnwand dahinter, auf der Informationen zur Organisation, der aktuelle Spendenstand, und natürlich der Aufruf, Pfandflaschen einzuwerfen. Die Säcke sind so aufgestellt, dass jeder, der aus der Schule raus geht an ihnen vorbei läuft, und die Möglichkeit hat beim Vorbeigehen seine leere Flasche zu spenden. Diese Säcke werden dann regelmäßig von der SMV ausgetauscht und weggebracht. Der gesamte Ertrag wird dann an die leitende Lehrerin weitergegeben, die das Geld an die Organisation weiterleitet. Das Geld geht dann an Kinder in Haiti, damit diese zur Schule gehen können. Hinzu kommt noch der positive Effekt, dass weniger Plastikflaschen liegen gelassen werden, und es so ein bisschen weniger Müll an der Schule gibt.


Dieses Projekt ermöglicht eine einfache und effektive Art und Weise passiv Geld zu sammeln, und Kinder zu unterstützen, ohne dass viel Zeit und Umstände gebraucht werden. Diese Tatsache führt auch zu unserem Ziel, das Projekt an andere Schulen zu vermitteln. Jede Schule kann mit diesem kleinen Aufwand mühelos vielen Kindern helfen.

Leere Pfandflaschen hat jeder mal dabei, und einfacher als wegbringen oder wegschmeißen ist es doch, sie gleich auf dem Weg aus dem Gebäude zu spenden.


Das Projekt wird gefördert durch:

Logo Heidehof Stiftung